Malik


Malik, mit weltlichem Namen Ismael Hares, ist ein "Newcomer" aus Freiburg. Dragz.de beantwortete er per E-mail einige Fragen:

Wann wurde Luxuriös gegründet und seit wann bist du in der Hip Hop-Szene aktiv?
Luxxuriös als Gruppe gibt es mittlerweile nicht mehr. Wir haben uns entschlossen, die Konzentration auf mich als wesentlichen Bestandteil der Gruppe zu bündeln. MALIK ist der neue Name. Einfach mein MC-Name. Dazu werde ich begleitet von DJ Viked(N.B.P./Heidelberg) und Ghasan meinem Sidekicker und Sänger. Luxxuriös wurde 1998 gegründet und war sehr erfolgreich. Aktiv bin ich seit 1996. Rap ist aber schon 1990 in mein Leben getreten. Davor hörte ich viel Soul und R´n´B. Für mich war es die vollkommene Befreiung von elterlichen Vorschriften und gesellschaftlichen Normen. 1996 freestylte ich dann auf einer Party zum ersten Mal. Natürlich waren die Styles abgefuckt, aber seitdem denke ich nur noch an Rap. Wenn ich nicht schlafe, dann texte ich, wenn ich nicht texte dann freestyle ich, wenn ich nicht freestyle dann trete ich auf. Alles in allem ist Rap zu meinem Leben geworden, weil diese Art der Musik sehr persönlich und kommunikativ ist.

Welche Gruppen haben Dich in deinem Schaffen beeinflusst?

Es gab zu viele Gruppen, die mich beeindruckt und total geflasht haben. Public Enemy, House of Pain, N.W.A., Dr. Dre (+ der ganze Westcoast-Mix), Snoop Dogg, 2Life Crew("As nasty as they wanna be part 2), Ice-T u.v.a.. Mich haben aber auch viele dt.Rapper beeinflusst. Z.b. Eins Zwo, Absolute Beginner, Torch, Dynamite Deluxe, wobei ich den letzteren als MC besonders schätze. Aber auch Menschen wie Moses Pelham oder Xavier Naidoo haben mich geprägt. So schreibe ich manchmal Texte, welche eindeutig mehr im Soul-Bereich zu Hause sind. Aber man kann nichts gegen den Fluss machen, denn es kommt einfach so aus mir heraus.

Wie kamst Du mit Hip Hop in Berührung und was bedeutet es für Dich?
Zum Rap kam ich über einen Freund. Der gab mir mal ein Old-School-Tape. Darauf waren Tracks von Cypress Hill, Jazzy Jeff and the Fresh Prince, ONYX und House of Pain. Seitdem wollte ich mehr davon hören. Ich begann mir die Platten gezielt zu kaufen oder sie mir zu überspielen. Aber auf die Idee, selbst zum Mic zu greifen kam ich zuerst nicht. Erst 1996 bekam ich auf einer Party per Zufall ein Micro in die Hand, denn ich stand ohne es richtig zu wissen in einer Freestyler-Reihe. Tja und so hatte ich plötzlich das Mic in der Hand und ich sollte anfangen. Natürlich hatte ich den anderen dabei zugeguckt, aber es selber dann zu tun war pervers schwierig. Gott sei Dank lachten mich die anderen nicht aus.

Was hältst Du von der boomenden deutschen Hip Hop-Szene, kannst Du dich mit der deutschen Szene identifizieren?
Ich denke, die dt.HipHop-Szene ist schon krass hoch im Kurs. Leider wird aber Rap in Deutschland immer entweder mit fetten Party-Rhymes oder derben Wortspielen identifiziert. Rap hat seine Schlichtheit und seinen wahren Bezug zur Straße fast völlig verloren. Entweder haben Rapper gar keine tiefgründige Message zu vertreten oder sie benutzen hochgestochene Metaphern und Reime, sagen dann aber immer noch wenig aus. Ich bin überzeugt, dass 80% der Rapper im Bizz gut auch Schriftsteller oder Hobby-Lyriker hätten werden können. Rap soll aber die Sehnsüchte, die Träume und die Sorgen der Menschen widerspiegeln. Natürlich darf etwas Party nicht fehlen, aber das gesunde Mittelmaß ist bei allem sehr wichtig.

Gibt es Dinge die Dich an der deutschen Szene stören?

Ja!!! Leider muss man heute kein Talent haben, um dick ins Geschäft zu kommen. Connections ist das wichtigste heutzutage. Vor allem habe ich die Nase voll von Möchtegern-HipHop-Labeln , die sich öffentlich als die Urväter und als HipHop-Label überhaupt darstellen. Wenn es aber darauf ankommt, dann signen sie aber auch nur, was im Moment hochbeliebt ist. So fördern sie die Entwicklung des Rap in keinster Weise. Sie denken deshalb oft tausendmal kommerzieller als irgendein Independent Label, welches noch Möglichkeit besitzt zu experimentieren. Hauptsächlich sind diese fucked up Plattenfirmen im Süden anzutreffen. Wer nachdenkt, weiß, wen und was ich mein.

Erzähl bitte etwas über dein Umfeld in Freiburg!

Mein Umfeld in Freiburg und Mannheim.......hmmm...tja da gibt es nicht so viel zu erzählen. Meine Crew heißt "KANAK-STARR`S". Das sind Türken, Jugoslawen, Perser, Deutsche und Amerikaner. Kanaken, das sind nach meiner Auffassung Menschen, die einen anderen Bezug zur Musik haben. Sie fühlen den Scheiß richtig fett und Rap ist ihr Leben. Deshalb ist auch total unwichtig woher du kommst, denn dein Herz muss rein sein und allein das interessiert.

Wie würdest Du de