PLATTENPAPZT - Interview

Dämmerung, die Lichter in Hanau gehen an und bei mir ein Licht auf. Ich wollt doch den Papzt anrufen. Tagelang vorbereitet und gehofft, das er Zeit hat, war ich bereit für einen Bittgang zum DJ aus Düsseldorf, dem Plattenpapzt.

DRAGZ: Wann bist du das erste Mal mit Hip Hop in Berührung gekommen und wie hat dich das beeinflusst?

Das war 1985. Es entstand Breakdance, das war die Zeit, als ich damit konfrontiert wurde. Dann haben sich die verschiedenen Sparten entwickelt. Djing, dann ein bißchen produzieren, irgendwann Platten sammeln. Hip Hop war ja früher etwas rebellisches, das ist ja jetzt nicht mehr so. Früher mußte man sich die Sachen zusammensuchen. Damals gab es ja noch kein Internet, da mußte man schauen, das jemand aus den Staaten "Beat Street" oder "Wild Style" mitbringt. Auch die Mode war da noch nicht so krass. Da gab es die "Superstars" oder die "Adidas Marathon", die hatte man dann. Durch die Klamotten, identifizierte man sich dann halt damit.

DRAGZ: Wann hast du dann angefangen Vinyl aufzulegen?

Da war ich dreizehn Jahre alt. Meine Eltern haben Sonntags immer einen Brunch gemacht und Leute eingeladen. Auf einem Trödelmarkt hab ich mir Plastikplattenspieler geholt. Und dann hab ich dort immer für meine Eltern und deren Besuch aufgelegt. So alte Sachen wie die Temptations oder Commodors, da sind die voll drauf abgefahren.

DRAGZ: Bist du denn eigentlich wie viele andere auch in einer Crew großgeworden? Wenn ja, wie heißt diese und wie ist sie zustande gekommen?

1988 hab ich den Tachi von Fresh Family kennengelernt. Irgendwie war ich da in einem Supermarkt und wollte Dosen holen, um Gartenstühle zu lackieren. Da traf ich ihn und er dachte das ich die Dosen zocken wollte, um ein Bild zu sprayen. Er sprach mich an: "Nimm ja nicht die Billigen, nimm die, die laufen nicht." Ich sagte zu ihm: "Nee, ich will Gartenstühle lackieren." Er: "Nee, das nehm ich dir nicht ab, du hast doch ne Adidasjacke an und Phat Laces in den Schuhen." Dann fragte er mich, was ich eigentlich mache, ob ich rappe oder male. Ich: "Nee, nee, ich habe zu Hause Turntables stehen." Er: "Aaahh, DJ also?" Dann hat das angefangen. Wir haben geprobt, Texte nachgerappt, von den Amis und so weiter... 10 Jahre ging das dann mit Fresh Family bis 1997, bis wir aufgehört haben. 1995 hatte ich dann auch schon ein Soloalbu